[Ding]

Ich glaube Björn größter Fehler war für die Community das er zu viel redet. Ich kenne keinen anderen führenden Entwickler der sich offen vor einer Kamera gestellt hat und zugegegben hat das Spielentwicklen ja nur noch sein 9-5 Job ist Auch sein Umgang mit Kritik und der Wahrheit (Stichwort Attribute die angeblich etwas bewirken) war oft zweifelhaft. Andere Studios haben dafür Communitymanager und PR aber Er wollte auch das selber machen. Seine berühmte ruppige Art machten ihn zwar durchaus glaubwürdig und menschlich, waren aber halt im Haifischbecken der AA Videospiele gänzlich Fehl am Platz.


Am Ende war war Björn und PB als Ganzes wohl einfach aus der Zeit gefallen. Ihr gesammtes Geschäftsmodell basierte darauf massenkompatible Open World RPGs zu machen aber eben mit einem Bruchteil des Budgets und Polish. Ich befürchte sogar das selbst wenn Elex 2 so erfolgreich wie der erste Teil gewesen wäre hätte die das vielleicht nicht einamal vor der Schließung geschützt einfach weil sie niemals mit ihren Spielen die Gewinne abliefern könnten, um die Embracer Investoren zufrieden zu stellen.


Ich werde nie müde den Vergleich mit Larian zu ziehen, Swen hat 2009 nachdem sie Divinity 2 ein ähnliches erlebt wie PB bei Gothic 3 aber eben gänzlich anders entschieden als PB. Er wollte raus will aus dem AA Geschäft und sich nie wieder mit Publishern arbeiten will und stattdessen nur noch genau Spiele machen will die er will, koste es was es wolle...

Hach wie schön wäre die Videospielindustrie wenn es doch mehr mutige Visionäre wie Swen Vincke geben würde

Björn ist der einzige führende Entwickler den ich kenne für den Gamedevelopment ein Fließbandjob ist. PB ist seit langem nicht mehr konkurrenzfähig gewesen. Sollte es ein PB Revival geben braucht es Visionäre und Enthusiasten in der Führung. Sonst kannst du es gleich lassen

[THTHT]

...Ich denke aber mal bei Björn sieht man warum Community Arbeit ein 2-schneidiges Schwert ist. Den jetzt wird er als Gesicht eben für alle Fehler an den Pranger gestellt. Kleineres Team, Engine nicht wechseln...hat er alles angeblich alleine durchgepeitscht...

Guter Punkt.

Ich glaube Björn größter Fehler war für die Community das er zu viel redet...

Also reden ansich finde ich erstmal gut. Falls damit gemeint war, dass PB Björn zu viel/zu höhe Erwartungshaltungen erzeugt, die das Spiel am Ende (häufig) nicht einlöst, würde ich zustimmen.

Ich finde an den verlinkten Risen 2-Making Of-Videos lässt sich z. B. gut die Diskrepanz aufzeigen zwischen der PB-Vision zum Spiel, dem Gesagten und der tatsächlichen Realisierung. In der Theorie klingt das alles super, durchdacht und anspruchsvoll - im Gegensatz zur späteren Spielerfahrung.

Die Sache mit dem 9-5 Job rührt sicherlich noch stark aus den Erfahrungen zu Gothic 1. Ferner steigt mit den Jahren die Erfahrung. Von daher: auf die Arbeitszeit (von sich und dem Team) zu achten, sehe ich jetzt nicht als Kritikpunkt an. Und wer seinen Job gerne ausübt, wird unabhängig von der offiziellen Arbeitszeit darauf achten, den persönlichen Ansprüchen gerecht zu werden.

Die Gründe fürs Scheitern würde ich persönlich in anderen Bereichen sehen, vor allem: schlechte Prioritätensetzung (Weltgröße hoch, NPC-Verhalten runter) und schlechte Know-How-Verwertung aus früheren Spielen (das man z. B. Quests bringt, wie: töte 20 XY) und fehlende Weiterentwickung (z. B. Kampfsystem).

Björn ist der einzige führende Entwickler den ich kenne für den Gamedevelopment ein Fließbandjob ist.

Woran machst du das fest? Und welche kennst du und wie halten die es?

[tombom81]

@Cibo, @Ding: sorry, wenn ich euch überfordere. Ich muss nicht mit euch diskutieren, Kinder, und werde euch in Zukunft ignorieren, damit es euch besser geht., bye.
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Die Making Offs kann ich übrigens sehr empfehlen. Sie zeigen wie sehr Mike bei Risen 2 noch gesagt hat wo der Zug hinfährt.

Sieht ganz danach aus, als hätte Piranha Bytes beim Leader auf's falsche Pferd gesetzt. Ob es PB mit Mike Hoge jetzt noch gäbe, können wir aber nicht wissen.

Zumal fraglich ist, ob es unter seiner Regie ein ähnlich erfolgreiches Spiel wie Elex (1) gegeben hätte. Sein Weltraumspiel-Projekt ist jedenfalls im Sande verlaufen.
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Ich glaube Björn größter Fehler war für die Community das er zu viel redet.

Guter Punkt.

Ich kenne keinen anderen führenden Entwickler der sich offen vor einer Kamera gestellt hat und zugegegben hat das Spielentwicklen ja nur noch sein 9-5 Job ist

Das war mir neu. Weißt du noch, wo/in welchem Zusammenhang er das sagte?

Auch sein Umgang mit Kritik und der Wahrheit (Stichwort Attribute die angeblich etwas bewirken) war oft zweifelhaft.

Richtig. Andererseits darf man nicht vergessen, dass Elex (1) nach Risen 2 und 3 ein Erfolg war, einen Preis gewonnen hat (ja, "nur" den Publikumspreis, aber Preis ist Preis, oder?).

Das ist auch eine Frage des Selbstverständnisses, wie man dann auf (berechtigte) Kritik reagiert. Das Gespür, wie man das am Besten macht, hatte er nicht.

Am Ende war war Björn und PB als Ganzes wohl einfach aus der Zeit gefallen. Ihr gesammtes Geschäftsmodell basierte darauf massenkompatible Open World RPGs zu machen aber eben mit einem Bruchteil des Budgets und Polish.

Ja, würde ich inzwischen auch so sehen. Es gab auch zu wenig frische Ideen (a la Enshrouded, vielleicht). Ein Jetpack reicht einfach nicht. Mein Eindruck war auch: sie glaubten, ihr Weltdesign wäre genug.

Bei Elex 2 waren dann ein Zarik oder Ivan nicht genug, um Bindung beim Spieler zu erzeugen.

Ich werde nie müde den Vergleich mit Larian zu ziehen, Swen hat 2009 nachdem sie Divinity 2 ein ähnliches erlebt wie PB bei Gothic 3 aber eben gänzlich anders entschieden als PB. Er wollte raus will aus dem AA Geschäft und sich nie wieder mit Publishern arbeiten will und stattdessen nur noch genau Spiele machen will die er will, koste es was es wolle...

Kenne mich mit Larian nicht so gut aus, aber deren Spiele bewirkten nicht den Sog auf mich wie die von PB.

[Shagnar]

aber darauf müssen doch auch wieder alle geschult werden? das Kostet Zeit und Geld. Lohnt sich das denn bei so einem kleinem Studio?

ROCKFISH haben eben erst den Wechsel von der UE4 auf die UE5 vollzogen und bieten es als kostenloses Update für alle Besitzer von "Everspace 2" frei Haus an. Die Portierung hat ca. 4-5 Monate gedauert und dabei spült dies im ersten Moment null Cent in die Kasse von ROCKFISH Games. Dies hatte aber sehr viel "kaputt" gemacht und ganz andere Probleme mit sich gebracht, womit man Anfangs nicht rechnen würde. Einfach "Spiel portieren"- und "Bitte neu kompoilieren"-Knöpfe drücken reicht da eben nicht! Aber langfristig rechnet sich das trotzdem, da man den Spielern einen tollen Support liefert und diese ziemlich sicher auch zukünftige Add-ons und die neue Spiele kaufen werden. So einen Wechsel schiebt man ja klugerweise auch nicht bis ins Unendliche raus, da dieser sowieso unabwendbar ist, wenn man langfristig mitmischen möchte.

Natürlich ist dies "nur" ein Wechsel auf eine neuere Version einer Engine und nicht wie bei PB ein kompletter Wechsel auf eine noch unbekannte Engine. Die UE5 räumt aber viele Probleme aus dem Weg, welche bei UE4 noch zur Tagesordnung gehörten. Ausserdem gibt es gute Dokumentationen und einen, auch für kleine Studios, sich "leistbaren" Pro-Support von Epic. Das Internet ist zudem voll von Profis, die über mehrere Generationen UE-Erfahrungen sammeln konnte und Hilfe, wenn man denn diese aktiv sucht, findet man bestimmt. Also alles nur Macht der Gewohnheit, faule Ausreden und sich nicht weiterentwickeln (ausruhen) wollen, wie bei so vielen Bereichen, wenn es um die ominöse "PB-Formel" geht.

Ah ja, laut Webseite arbeiten bei ROCKFISH auch "nur" ca. 50 Leute. Also an der "Man*innen-Power" kanns nicht wirklich liegen.

[Dachblick]

Ich mag Björn. Es ist völlig spekulativ, ob PB unter anderer kreativer Führung erfolgreicher gewesen wäre bzw. heute noch existieren würde. Rückwirkend war es sicher ein Fehler, sich an THQ Nordic zu verkaufen. Ich konnte die Gründe nachvollziehen. Hatte aber große bedenken. Auch wenn THQ Nordic zu dem Zeitpunkt ein guter Partner war, ist das Geschäft sehr schnelllebig. Da dreht sich nun mal plötzlich der Wind.


Elex war ein gutes und erfolgreiches Spiel.


Was mir immer etwas zu kurz kommt ist, dass PB keine vernünftige Story können. Sie arbeiten mit Situationen. Das hat bei Gothic 1 und 2 super funktioniert. Finde einen Weg um die Barriere zu überwinden in dem Du dich einer Fraktion andienst und anschließt. Finde einen Weg um die Insel zu verlassen, in dem...ihr wisst schon.


Ab Gothic 3 war dieser Situationsansatz nicht mehr ausreichend, weil das Szenario das auch nicht mehr so her gab. Allerdings haben sie bei den Quests in Elex durchaus ein gutes Niveau erreicht.


Aber die Spieler von heute erwarten eindeutig eine komplexere, emotionalere Story mit einem starken Ende. Und Enden können sie auch nicht. Konnten sie nie.


Ich habe Gothic zusammen mit meiner Familie auf der Switch gespielt. Hat ihnen durchaus gefallen. Auch wenn der Zustand des Spiels einiges versaut hat. Als dann das Ende kam, war die Überraschung groß. Das soll jetzt das Finale gewesen sein?
Und ehrlich gesagt, dass Finale von Elex war nicht viel besser.


Bei der Story hätte Björn jemanden ins Boot holen sollen, der mehr Talent dafür gehabt hätte. Björn hat seine Stärken. Die Entwicklung der Story gehört nicht dazu. Ich weiß, er hat das nicht allein gemacht. Aber schon Federführend.


Dennoch, ich mag ihn und wünsche mir, dass er bald wieder in einem Studio tätig werden kann.

[Damocles]

Das sich PB quasi aufgelöst haben, werden wir aber nie wissen ob es nun mit oder ohne Björn besser gelaufen wäre.
Ein Neuer am kreativen Ruder hätte das Boot auch in den Sand laufen lassen können.

Das Spacetime Konzept von Mike hörte sich zB auch nicht wie ein zweites Mass Effect an, sondern klang eher zäh.

Rockfish mit Everspace oder Keen mit Enshrouded zeigen aber dass es noch andere AA Studios mit kreativen Konzepten in Deutschland zum Erfolg bringen können.
(Beide auch mit Early Access, was für PB nie eine Option war)

[tombom81]

Das sich PB quasi aufgelöst haben, werden wir aber nie wissen ob es nun mit oder ohne Björn besser gelaufen wäre.

Ich denke, für Elex (1) war er der Richtige.
Ich würde das auch nicht an "Björn ODER Mike" festmachen.

Das Bittere für Piranha Bytes ist mMn, dass sich diese beiden kreativen Köpfe irgendwann uneins waren, sonst wäre Mike wohl nicht gegangen.
Gibt ja einige Beispiele aus der (Rock-) Musikgeschichte, wo die kreativen Köpfe irgendwann "auseinanderdrifteten". C'est la vie...

[lionheart1]

Ich mag Björn. Es ist völlig spekulativ, ob PB unter anderer kreativer Führung erfolgreicher gewesen wäre bzw. heute noch existieren würde. Rückwirkend war es sicher ein Fehler, sich an THQ Nordic zu verkaufen. Ich konnte die Gründe nachvollziehen. Hatte aber große bedenken. Auch wenn THQ Nordic zu dem Zeitpunkt ein guter Partner war, ist das Geschäft sehr schnelllebig. Da dreht sich nun mal plötzlich der Wind.


Elex war ein gutes und erfolgreiches Spiel.


Was mir immer etwas zu kurz kommt ist, dass PB keine vernünftige Story können. Sie arbeiten mit Situationen. Das hat bei Gothic 1 und 2 super funktioniert. Finde einen Weg um die Barriere zu überwinden in dem Du dich einer Fraktion andienst und anschließt. Finde einen Weg um die Insel zu verlassen, in dem...ihr wisst schon.


Ab Gothic 3 war dieser Situationsansatz nicht mehr ausreichend, weil das Szenario das auch nicht mehr so her gab. Allerdings haben sie bei den Quests in Elex durchaus ein gutes Niveau erreicht.


Aber die Spieler von heute erwarten eindeutig eine komplexere, emotionalere Story mit einem starken Ende. Und Enden können sie auch nicht. Konnten sie nie.


Ich habe Gothic zusammen mit meiner Familie auf der Switch gespielt. Hat ihnen durchaus gefallen. Auch wenn der Zustand des Spiels einiges versaut hat. Als dann das Ende kam, war die Überraschung groß. Das soll jetzt das Finale gewesen sein?
Und ehrlich gesagt, dass Finale von Elex war nicht viel besser.


Bei der Story hätte Björn jemanden ins Boot holen sollen, der mehr Talent dafür gehabt hätte. Björn hat seine Stärken. Die Entwicklung der Story gehört nicht dazu. Ich weiß, er hat das nicht allein gemacht. Aber schon Federführend.


Dennoch, ich mag ihn und wünsche mir, dass er bald wieder in einem Studio tätig werden kann.

Die PB Spiele brauchen nicht unbedingt eine komplexere, emotionalere Story mit einem starken Ende. Du sagst ja selbst, das auch in Gothic 1 und 2 das gefehlt hat. Trotzdem lieben wir beide Teile. Woran liegt das wohl? Eben gerade, weil sie mit Situationen arbeiten. Und da müssten sie nur wieder zu einem Niveau kommen, wie bei ihren ersten Spielen. Mehr verlange ich gar nicht von unseren Entwicklern.

Es gibt mittlerweile so viele Spiele, die sich irgendwie alle gleich anfühlen. Das hat man bei einem PB Spiel nicht, egal wie gut oder schlecht es geworden ist.

[lemmy_forever]

Würde mich nicht wundern, wenn Björn irgendwo als Security oder Barkeeper in einer Rockkneipe im Pott auftauchen würde oder gar eine eigene Kneipe aufmacht. Passt irgendwie zu ihm.
Hatte er sein Lehramtsstudium nicht abgebrochen?
Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass so ein etwas älteres Alphamännchen irgendwo in der Gameindustrie noch Fuß fassen kann. Zumal: Welche handfesten Skills hat er denn? Er war ja hier und da für alles ein bisschen zuständig bei PB. Hat sich quasi seine Rolle selbst zugeschneidert. Kann er vernünftig programmieren? Die Branche ist heutzutage hochdynamisch und maximal durchkapitalisiert.
Ich wünsche ihm, Jenny und seiner Familie alles erdenklich Gute, weil ich die beiden sehr sympatisch finde. Mich hat auch ihr Youtube-Auftritt ganz gut unterhalten.